Manifest der Arbeitsgruppe Graz
Die Arbeitsgruppe Graz besteht aus einem internationalen Team von ExpertInnen und PraktikerInnen im Bereich CLIL, die überzeugt sind, dass die Entwicklung von Literalität, sei es in der Fremd- oder Muttersprache, ein zielführendes Mittel darstellt, um sowohl das Fach- als auch das Fremdsprachenlernen grundlegend zu verbessern.
Um das Fachlernen mit dem Fremdsprachenlernen in den verschiedensten Bildungsbereichen zu verbinden, muss der Lernansatz neu gedacht werden. Das Lernen im Sachfach wird nicht nur durch kognitive Herausforderungen gefördert, sondern bezieht pluriliterales Lernen mit ein. Um diese Pluriliteralität bei Lernenden zu entwickeln, muss die Rolle, die Sprache bei der Entwicklung der Literalität hat, in den Vordergrund rücken.
Die Arbeitsgruppe Graz wird bestehende Sprachlern- und Kommunikationskonzepte evaluieren und einen alternativen Ansatz zum Sprachenlernen in einem integrierten Lernkontext erproben. Vor allem soll untersucht werden, wie die Einbeziehung einer literalitätsgesteuerten und bedeutungsbildenden Sprachentwicklung die Aneignung von Sachwissen sowie von Fachkenntnissen und -kompetenzen unterstützen kann. Durch diese europaweiten Studien sollen gemeinsam mit Lehrenden und Lehreraus- und fortbildnerInnen theoretische und praktische Perspektiven erarbeitet werden, die als Basis für die Entwicklung eines Arbeitsmodells und Toolkits für die CLIL-Praxis dienen können. Sowohl der Forschungsprozess als auch das Forschungsergebnis werden deshalb von Lehrenden entwickelt, ausgewertet, angepasst und weitergegeben.
Das Team ist überzeugt davon, dass ein bewußter Umgang mit Sprache und Literalitätsentwicklung den Unterricht verändern kann und den Bildungsfokus weg vom „Lehren“ und hin zum „Lernen“ verlagern kann. Das Modell für pluriliterales Lernen wird Lehrenden relevante Informationen und Handreichungen zur Verfügung stellen und wird daher auch für EntscheidungsträgerInnen in ganz Europa und darüber hinaus von Interesse sein.
der Arbeitsgruppe Graz
Von links nach rechts: Helmut Vollmer, Gerrit-Ian Koopman, Irina Hawker, David Lasagabaster, Ana Halbach, Do Coyle, Roy Lyster, Oliver Meyer. In der ersten Reihe: Teresa Ting, Christiane Dalton-Puffer, Rachel Whittaker, Ana Llinares, Kevin Schuck