Lernerzentriertheit

Pluriliterales Lernen im Sachfach heißt, den Prozess zur Konstruktion von Bedeutung bei Lernenden zu fördern, um sie beim Erwerb von Fachwissen zu unterstützen. Das Ziel ist, die Lernenden schrittweise in die Diskursgemeinschaft des Faches einzuführen und die Entwicklung von Lernerautonomie und eigenständigen Problemlösungskompetenzen zu unterstützen.

In unserem Modell können Lernfortschritte daran gemessen werden, wie gut Lernende das Wissenskontinuum mit dem Kommmunikationskontinuum verbinden können. Es soll also gemessen werden, wie Lernende das erworbene Fachwissen darstellen und dieses Wissen sprachlich adäquat kommunizieren.

Von dieser Perspektive aus wird die folgende Frage zum zentralen Ausgangspunkt für lernerzentriertes Lehren und Lernen:

"Woher weiß ich, was du weißt,
wenn ich nicht höre, lese oder sehe,
was du auf angemessene Weise
sagst, schreibst oder mir zeigst?“

Plurilinguales Lernen stellt somit die Lernenden, ihre individuellen Bedürfnisse und Begabungen sowie ihre Lernfortschritte in den Mittelpunkt.

Das bloße Abarbeiten aller im Lehrplan vorgeschriebenen Inhalte bietet keine Möglichkeit für vertieftes Lernen und trägt auch nicht zur Ausbildung von Fachliteralität bei. Erfolgt keine aktive Auseinandersetzung mit Lehrinhalten, so bleiben sie für die Lernenden bedeutungslos und werden rasch vergessen.

Die Lernenden können zwar unter Umständen durch kommunikative Lernformen, wie etwa gemeinsames Arbeiten in Kleingruppen, eine flüssigere Ausdrucksweise erreichen, jedoch führt dies nicht automatisch zu einer qualitativen Verbesserung der Ausdrucksfähigkeit der Lernenden, was die Komplexität der eingesetzten sprachlichen Mittel oder die Wahl des entsprechenden Registers betrifft. Auch sind solche Lernformen kein Garant für vertieften Wissensaufbau.

Wir sind der Meinung, dass vertieftes Lernen (d. h. die Internalisierung von konzeptuellem Wissen und Beherrschung/Automatisierung von Zielfertigkeiten) weder durch einen rein inhaltsorientierten noch durch einen rein kommunikativen Ansatz erreicht werden kann.

Folglich wird Unterricht nur dann wirklich zielführend sein, wenn die Leistung der Lernenden in Bezug auf einen konkreten Arbeitsauftrag bewertet wird, und zwar im Hinblick darauf, ob die Aufgabe inhaltlich verstanden und adäquat versprachlicht wird. Anders ausgedrückt heißt dies, wir müssen sicherstellen, dass der Output der Lernenden inhaltlich und sprachlich den Anforderungen der Aufgabenstellung im Bezug auf die geforderte Verarbeitungstiefe und das Verstehensniveau gerecht wird.

Folglich wird Unterricht nur dann wirklich zielführend sein, wenn die Leistung der Lernenden in Bezug auf einen konkreten Arbeitsauftrag bewertet wird, und zwar im Hinblick darauf, ob die Aufgabe inhaltlich verstanden und adäquat versprachlicht wird. Anders ausgedrückt heißt dies, wir müssen sicherstellen, dass der Output der Lernenden inhaltlich und sprachlich den Anforderungen der Aufgabenstellung im Bezug auf die geforderte Verarbeitungstiefe und das Verstehensniveau gerecht wird.

Pluriliterales Lernen in der Praxis
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